MinRole – Oder wie alles etwas einfacher wird

Seit Sharepoint Server 2007 präsentiert sich die Installation immer auf die gleiche Weise. Gerade mal, dass ein Dialog zur Abfrage einer Passwortphrase dazu kam. Mit Sharepoint Server 2016 taucht nun etwas Neues im Setup auf: Man solle eine Serverrolle angeben! Grund genug, das mal unter die Lupe zu nehmen.

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Konzept

Dieses neue Konzept, das hier dahintersteckt, ist bemerkenswert einfach und vertritt durchaus den best-practice Gedanken:

Über die Verteilung der Services musste man sich in den älteren Versionen Gedanken machen: auf welchem Server ein Dienst laufen, ist der Dienst, denn auch gestartet und sind die gewählten Dienste pro Server auch optimal. Es gibt durchaus Empfehlungen, wie eine Farm aufgebaut sein sollte, aber – und da nehme ich mich nicht aus – wer liest schon was auf der Packung steht und was, wenn es auf der Packung gar nicht drauf steht. Wer das nochmal nachlesen möchte, findet hier https://www.microsoft.com/de-DE/download/details.aspx?id=37000 ein pdf zum Download.

In Sharepoint 2016 legt man während des Setups mittels verschiedener Rollen fest, welche Dienste ein Server in der Farm übernehmen soll. Das Setup legt die entsprechenden Dienste fest, die auf diesem Server konfiguriert und gestartet werden.  Das System hinter den MinRoles versucht die Leistung der Farm innerhalb der gewählten Topologie zu optimieren

Unter dem Strich würde ich sagen: Super Idee! Optimale Leistung, kein manuelles Gefummle mit den Diensten, kein Aufwand..

MinRoles

 

Folgende MinRoles stehen zur Auswahl:

Front-end

Dienstanwendungen, Dienste und Komponenten, die Benutzeranforderungen verarbeiten, müssen auf Front-End-Webservern gespeichert sein. Diese Server sind für niedrige Latenzen optimiert.

Anwendung

Dienstanwendungen, Dienste und Komponenten, die Back-End-Anforderungen auf Anwendungsservern verarbeiten (z. B. Hintergrundaufträge oder Suchdurchforstungsanforderungen). Diese Server sind für hohen Durchsatz optimiert.

Verteilter Cache

Dienstanwendungen, Dienste und Komponenten, die für einen verteilten Cache erforderlich sind, müssen auf verteilten Cacheservern gespeichert sein.

Suche

Dienstanwendungen, Dienste und Komponenten für die Suche müssen auf Suchservern gespeichert sein.

Benutzerdefiniert

Benutzerdefinierte Dienstanwendungen, Dienste und Komponenten, die nicht in MinRole integriert werden, müssen auf benutzerdefinierten Servern gespeichert sein. Der Farmadministrator hat die vollständige Kontrolle darüber, welche Dienstinstanzen auf Servern ausgeführt werden können, die der benutzerdefinierte Rolle zugeordnet sind. Mithilfe von MinRole wird nicht gesteuert, welche Dienstinstanzen für diese Rolle bereitgestellt werden.

Einzelserverfarm

Dienstanwendungen, Dienste und Komponenten, die für eine Farm mit nur einem Computer erforderlich sind, müssen in einer Einzelserverfarm konfiguriert sein. Eine Farm mit nur einem Server ist für die Entwicklung, zu Testzwecken und eine sehr begrenzte Produktion vorgesehen. Eine SharePoint-Farm mit der Rolle „Farm mit einem Server“ kann nicht mehr als einen SharePoint-Server in der Farm enthalten.Wichtig

(Quelle: https://technet.microsoft.com/de-de/library/mt346121(v=office.16).aspx#minrole)

Interessant ist dabei, dass der Modus “eigenständig” aus den früheren Setups nun nicht mehr zu finden ist. Anstatt dessen ist nun die Einzelserverfarm zu verwenden. Diese installiert allerdings keine SQL Server Express Version mehr, sondern erfordert, dass ein SQL Server vorab separat installiert wurde. (Kann nun auch eine anderer Server sein). Die Dienste muss nun der Administrator manuell oder per Assistent konfigurieren.

Auch per PS und geht’s auch ohne?

Ja! Wer Skripte zur Installation verwendet oder das MinRolekonzept nicht möchte, kann das per Script erledigen.

Die Installation per PowerShell oder auch per PSConfig.exe hat zwei neue Parameter bekommen: LocalServerRole und ServerRoleOptional, Wobei LocalServerRole die Angabe der MinRole erfordert, dagegen legt ServerRoleOptional fest, dass man die Dienste gerne selber steuern möchte. Wird keine ServerRolle angegeben, wird “benutzerdefinierte Rolle” verwendet. Hier gut in der ISE zu sehen…

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Rollen ändern

Natürlich kann man eine getroffene Entscheidung revidieren und die Rollen ändern. Das funktioniert sehr einfach über den Weg in der ZA – Systemeinstellungen – Serverrolle in dieser Farm konvertieren.

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Ausfallsicherheit

Sofern man sich auf das MinRole-Konzept einlässt, werden der Definition nach 4 Server notwendig sein, um eine Farm zu komplettieren. Da jede Rolle redundant ausgelegt werden sollte, sind nun 2*4 Server notwendig. Rechnet man SQL Server dazu käme man auf 2*1 SQL Server +2*4 SP Server = 10 Server. Billig ist das sicher nicht, Aber die Verwaltung wird deutlich einfacher. Übrigens mal nebenbei: der Distributed Cache kann zwar redundant angelegt werden, allerdings werden gecachte Inhalte nicht repliziert, wie bei anderen Rollen und somit auch keine Lastverteilung stattfinden.

Überwachung

Dem MinRole Konzept geschuldet, wurden die Punkte unter den ZA-Systemeinstellungen überarbeitet. So enthält der Punkt Server in der Farm eine Übersicht über alle Server, deren Dienste und vor allem, ob Sie ihrer Rolle gerecht werden:

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Unter Status ist auch erkennbar, ob Updates ausstehen. Ist ein Dienst nicht rollenkonform, dann und gleich korrigiert werden..

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Per Dienste in der Farm bekommt man ebenfalls einen Überblick, ob alle Dienste rollenkonform sind, aber auch, ob eine automatische Bereitstellung stattfinden soll.

Kurze Rückblende: Hatte man unter Sharepoint 2010 oder auch 2013 eine Dienstanwendung manuell erstellt, so musste auch der Dienst manuell gestartet werden, sowie auch die Zugriffsrechte auf die ContentDatenbanken kontrolliert und evtl auch erteilt werden. Unter Sharepoint 2016 wird das durch die automatische Bereitstellung erledigt.

Man kann an dieser Stelle allerdings keinen Dienst beenden. Dazu muss man unter Dienste in der Farm die Automatische Bereitstellung beenden.

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Via Dienstanwendung verwalten gelangt zu den Dienstanwendungen- wer hätte das gedachtWinking smile

Fazit

Das Konzept der MinRole geht durchaus auf. Per Rollenwahl eine SharepointFarm zu bekommen, die durch langjährige Erfahrung CPU-, Netzwerklatenzzeiten-, Datenträgerzugriffe- und Arbeitsspeicher optimiert ist, spricht für sich. Auch der Verwaltungsaufwand hat sich verbessert: automatische Bereitstellung der Dienste nach manueller Konfiguration von Dienstanwendungen, einfache Überwachung der Dienste und Anwendungen, sowie die Anzeige bei Störungen via Integritätsanalyse machen für mich das MinRole Konzept zu einem der besten neuen AdminFeatures unter Sharepoint 2016.

Wer mehr erfahren möchte, ist in diesem SharePoint 2016 Kurs richtig.

Author: Fumus

2 thoughts on “MinRole – Oder wie alles etwas einfacher wird

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